Ein Porträt des Künstlers als junger Mann erzählt von der Entwicklung des Protagonisten Stephen von seinem fünften bis zum 21. Lebensjahr. Joyce entwickelt in seinem Roman eine neue Art des Erzählens: Der Leser ist dem Protagonisten nahe, dennoch weiß er nicht mehr als er und kennt dessen Unterbewusstes nicht. Trotzdem findet es im Rhythmus des Erzählens und in einer neuen Narrationsstruktur beredten Ausdruck. Hannes Köpke und sein Ensemble denken von der Figur Stephens aus und übersetzen die Welt des Individuums in den Theaterraum. Dabei entdecken sie verschiedene Zeitlichkeiten: Aus Joyce' sogenannten Epiphanien werden in der Inszenierung Momente, die so lange ausgekostet werden, bis sie sich vollends entfaltet haben. Das subjektive Zeitempfinden spielt sowohl in Joyce' Roman als auch in der Inszenierung eine tragende Rolle: So fallen Handlungszeit und Spielzeit selten zusammen, und eine starre Spielweise kann den Erzähler nicht ersetzen – schließlich sind wir alle der Erzähler.
Ein Porträt des Künstlers als junger Mann
nach dem Roman von James Joyce
Premiere
Mi 30.11.2016, 19 bis ca. 23 Uhr, Akademietheater
Weitere Vorstellungen
Fr 02.12.2016, 19 bis ca. 23 Uhr, Akademietheater
Sa 03.12.2016, 19 bis ca. 23 Uhr, Akademietheater
