Description
© Klinger
Niklas Draeger studiert Regie an der Bayerischen Theaterakademie August Everding. Er wurde in Siegburg geboren und wuchs im Rheinland auf. Nach einem Studium der Philosophie an der Freien Universität Berlin vetrat er gemeinsam mit befreundeten Kommilitonen den Professor für Praktische Philosophie Frieder Otto Wolf. Zusammen gaben sie autonom Seminare an der FU Berlin über Marx, später zu Adorno, Foucault, Badiou und neomaterialistischer Ästhetik.
Als Schauspieler arbeitete Niklas mit Frank Castorf, René Pollesch, Nele Stuhler, Jan Koslowski, William Pope L. und Magdalena Mitterhofer. Für den WDR nahm er 2019 mit Jörg Schlüter Bombing des kroatischen Autors Dino Pešut und 2021 Satellitenbilder deiner Kindheit auf. Niklas Draeger ist regelmäßig an Film- und Hörspielproduktionen beteiligt. Mit KGI erarbeitete er 2015 TRANSFORMERS, das beim Favoritenfestival und beim Performing Arts Festival gezeigt wurde.
Als Regisseur realisierte er zusammen mit dem Musiker Tilman Kanitz und der Kostümbildnerin Anna Philippa Müller 2022/23 das dreistündige Theaterstück EDEN in einem Moor, auf einer verlassenen Autobahnbrücke und in einem alten BVG-Bus nach Francois Guyotats Roman EDEN EDEN EDEN in Berlin.
Niklas wurde gefördert vom Fonds Darstellende Künste, Nationalen Performance Netzwerk, Berliner Senat, der Richard-Stury-Stiftung und der August-Everding-Stiftung.
An der Bayerischen Theaterakademie inszenierte er Herr und Knecht nach Tolstoi und Mutter Sauvage nach Maupassant.
“Mich fasziniert das Theater als eine Kunst, die durch Körper erzählt. Dabei gehe ich von dramatischen Stoffen oder Prosa aus, die ich auf die in ihnen verborgenen Produktionsverhältnisse und Arbeitsvorgänge hin untersuche. Arbeit, das sind Körper, die ihre Lebenskraft verbrauchen, um das Leben anderer Körper zu ermöglichen. Arbeit ist die Dialektik aus vitaler Entfaltung und Zerstörung des eigenen Körpers. Es sind elementare Bilder und sinnliche Vorgänge des menschlichen Lebens, die mich interessieren. Auf der Ebene der Erzählung wie auf der Ebene der theatralen Produktion stellen sich uns immer wieder zwei fragen: Wie können wir zusammen arbeiten? Wie können wir zusammen leben?” (ND)