Respekttag

Challenge(d) Bodies - Herausfordernde und herausgeforderte Körper in der zeitgenössischen Kunst

Mi 8. Mai 2024
10:00–01:00 Uhr
Bayerische Theaterakademie
August Everding
Prinzregentenplatz 12


FÜR:
Studierende, Dozierende und Mitarbeitende der Münchner Kunsthochschulen und der Bayerischen Theaterakademie August Everding

MIT:
Magz Barrawasser, Franzy Deutscher, Stefanie Erb, Kristin Guttenberg, Juliane Naumann, Jayrôme C. Robinet, Prof. Dr. Jenny Schrödl, Luca Skupin, Farina Simbeck u.a.

WAS:
Vorträge, Workshops, Lectures, Performances, Filmlounge, Drag-Show und Party


Der jährliche Respekttag ist eine Initiative der Akademie der Bildenden Künste München (AdBK), der Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF), der Hochschule für Musik und Theater München (HMTM) und der Bayerischen Theaterakademie August Everding.

Die Veranstaltung 2024 wendet sich der Rolle des Körpers für die diskursiven, politischen und ästhetischen Veränderungen unserer Gegenwart zu. Der Körper ist Gegenstand, Medium und Instrument der Künste, über und durch den Körper wird dargestellt, wird Geschlecht zugeschrieben, wird ein- und ausgeschlossen, werden künstlerische Formen ebenso wie institutionelles Selbstverständnis geprägt.
Die kritische Reflexion von Körperlichkeit war und ist immer auch Anlass zum Umdenken in den Künsten.

Unter dem Titel Challenge(d) Bodies – Herausfordernde und herausgeforderte Körper in der zeitgenössischen Kunst werden Fragen von Nähe und Distanz, Transgression, Inklusion und Achtsamkeit beleuchtet.

Der Eintritt ist frei.

Hier geht es zur ALLGMEINEN REGISTRIERUNG zum Respekttag. Bitte diese ausfüllen, egal, welche und wie viele Programmpunkte besucht werden. Für Formate, die nur eine begrenzte Teilnehmer:innenzahl zulassen, ist eine Anmeldung vor Ort am 8. Mai ab 9.30 Uhr am Infopoint des Respekttages möglich.

Programm


Anmeldung für Workshops im Begrüßungs-Zelt im Innenhof (bei schlechtem Wetter im Opernstudio)


9:30–10:00 | Get together

Opernstudio

mit Kaffee und Kuchen


10:00–11:00 | Begrüßung und Einführung

Akademietheater Mitte

Thematische Einführung und Gespräch mit Prof. Dr. Barbara Gronau (Bayerische Theaterakademie); Prof. Karen Pontoppidan (Akademie der bildenden Künste) und Prof. Bettina Reitz (Hochschule für Fernsehen und Film)


10:00–01:00 | Begegnungs-Lounge und Bar

Opernstudio


10:00–18:30 | Film-Lounge

Raum 0.62

Kurzfilmprogramm mit Filmen von Studierenden und Alumni/Alumnae der HFF 

State of Anxiety. Oder die Angst, dass andere einen scheiße finden von Quỳnh Lê Nguyễn behandelt das Phänomen soziale Phobie, RIOT NOT DIET von Julia Fuhr Mann entwirft eine queer-feministische Utopie fernab von abstrusen BMI-Normen und männlicher Deutungshoheit. Das Beste in der Musik von Sandra Katzlmayr ist ein Portrait über einen Sänger, der seine eigene Stimme noch nicht lange gefunden hat, da er vor ein paar Jahren noch im Körper einer Frau steckte und in der Horror-Satire Vapeurs von Anne Katz trifft eine von einer mysteriösen Krankheit geplagte Studentin auf eine Reihe unfähiger Gynäkologinnen und Gynäkologen.


11:10–11:25 | Bewegungswahn

Raum 0.60

mit Stefanie Erb

Let´s groove to the rhythm, shake it up! Lasst uns zusammenkommen, um gemeinsam etwas zu erschaffen. Die transformative Kraft des Tanzes, die Grenzen bricht und Herzen vereint! Kurze Danceparty!


11:30–18:30 | Come closer

Akademietheater Foyer (1. OG)

Videoarbeit von Josefine Pytlik und Ilvie Schlotfeldt der ADBK

In Come closer werden unterschiedliche Aspekte menschlicher Bedürfnisse von Nähe, Intimität und Privatsphäre hinterfragt. Hinter der Bildschirmscheibe sieht man ein Gesicht, das versucht sich mittels „Kuss“ zur Besucherin / zum Besucher durchzuarbeiten, ohne die durchsichtige Barriere zwischen Akteurin und Zuschauer:in überwinden zu können. Als Zuschauer:in wechselt man zwischen zwei Zuständen, wird zur Voyeur:in oder ist Teilnehmer:in eines intimen Moments. 


11:30–12:20 | Präsentation und Q&A „Psychische Gesundheit – Brauche ich Hilfe? Wo gibt es die richtige Unterstützung?“

Akademietheater West

Studierendenwerk München und Oberbayern mit Bianca Beiderbeck und Luisa Lambertz

Zwei Psychotherapeutinnen stellen die Arbeit des Beratungsnetzwerkes des Studierendenwerks München Oberbayern mit Schwerpunkt Psychotherapeutische Beratung vor. Wir sprechen über die psychische Gesundheit Studierender und vor allem über Unterstützungsmöglichkeiten.


11:30–13:30 | Workshop „Respektvoll streiten in der künstlerischen Arbeit“

Akademietheater Ost

mit Farina Simbeck

Nach einer Kurzeinführung in die Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg wenden wir uns den spezifischen Themen der Anwesenden zu. Die wahre Ursache von Konflikten wird klar und wir finden heraus, wie wir uns – gerade wenn wir unterschiedliche Positionen haben – einander annähern und neue Wege finden können. „Jenseits von richtig und falsch liegt der Ort. Dort treffen wir uns.“ (Rumi)


11:30–13:30 | Workshop „Einführung Intimitäts- koordination – Theorie und Praxis von simulierter Intimität“

Probebühne 

mit Franzy Deutscher

Von „Tod der Kreativität!“, „Moralpolizei“ oder vom Abschaffen jeder Hierarchie ist die Rede, wenn es um Vorurteile gegenüber der Kreativposition und Arbeitsschutzmaßnahme Intimitätskoordination geht. Ganz konkret werden wir in diesen zwei Stunden nach Inhalt, Umfang und Formen von simulierter und szenischer Intimität fragen. Wie wollen wir zusammenarbeiten und welche Techniken gibt uns die IK dafür an die Hand? In diesem Workshop gibt es weder Nacktheit noch explizite sexuelle Handlungen. Dafür viel Raum für Fragen.


12:30–13:20 | Vortrag und Q&A „IT’S TIME FOR MENTAL HEALTH: WAS IST DEPRESSION UND WO GIBT ES HILFE?“

Akademietheater West

mit Sarah Goll (München Bündnis gegen Depression) 

Wir möchten über psychische Gesundheit, konkret über die Erkrankung „Depression“, sprechen! Was ist überhaupt eine Depression und wo findet man Hilfe? Ein Vortrag mit anschließender Möglichkeit zum Austausch.


12:30–13:30 | Tanzimprovisation und Gespräch „Selbstbild als Ideal? Körper im Tanz“

Akademiestudio

mit Studierenden und Lehrenden der Ballettakademie der HMTM

Bachelor-Studierende der Ballett-Akademie an der HMTM präsentieren ihre Arbeit an Tanz-Improvisationen. Im Gespräch über Körper und Gesundheit an der Ballett-Akademie sind im Anschluss Marc Geifes (Tanzmedizin) und David Russo (Dozent und Choreograf) mit Maren Rose (Moderation)


13:30–14:30 | Mittagspause


14:10–14:25 | Bewegungswahn

Raum 0.60

mit Stefanie Erb

Let´s groove to the rhythm, shake it up! Lasst uns zusammenkommen, um gemeinsam etwas zu erschaffen. Die transformative Kraft des Tanzes, die Grenzen bricht und Herzen vereint! Kurze Danceparty!


14:30–16:00 | Vortrag „Queerness & Theater“ mit Prof. Dr. Jenny Schrödl (Freie Universität Berlin) & Performance „Spoken Word – Über die Grenzen von Sprache und Körper hinaus“ mit Jayrome C Robinet

Akademietheater West

Der Vortrag von Prof. Dr. Jenny Schrödl stellt Queer- und Gender-Performances in den Mittelpunkt, die auf unterschiedliche Weise Geschlechternormen und -grenzen überschreiten. Dabei wird nach ästhetischen, (inter-)subjektiven, affektiven, politischen u. a. Effekten und Potentialen gefragt: Welche (Un-)Möglichkeiten stecken in den nicht-konformen Geschlechterinszenierungen im Gegenwartstheater?
Welches emanzipatorische Potenzial haben transgressive Körper? Und wie drückt sich sprachliche Nicht-Binärität jenseits der Gendersprache aus? Der Spoken-Word-Künstler Jayrôme Robinet tritt in einen Dialog mit der Welt und eröffnet neue Perspektiven, um nichts Geringeres als „die Fallhöhe von Wort zu Wahrheit zu verringern“.


14:30–16:30 | Workshop „Not just any’s body and mind“ – Body-Mind Practices, künstlerische Praxis und mentale Gesundheit

Akademietheater Ost

mit Prof. Kristín Guttenberg

Die täglich gelebte künstlerische Praxis ist für Profis die wichtigste Ressource für die mentale und körperliche Gesundheit. Der Workshop reflektiert Potentiale und Kompetenzen unserer künstlerischen Berufe, die uns auch als relevante Aspekte für die mentale Gesundheit zur Verfügung stehen könn(t)en. Er macht erlebbar, welche Rolle Wahrnehmung und Kontemplation, Flow und Improvisation, Kommunikation und Resonanz, Positive Psychologie und Social Technologies im künstlerischen Leben und Arbeiten spielen, und wie wir sie individuell und kollektiv einsetzen können. Ein lebendiges Spiel mit Tools für sowohl Body-Mind-Set, als auch Body-Mind-Reset.


14:30–16:30 | Workshop „Let’s talk about ‚Nein‘“ - Intimitätssensible Arbeit und Grenzen setzen im Probenprozess mit intimen Inhalten

Akademietheater Ost

mit Magz Barrawasser

Beim Arbeiten mit simulierter Intimität liegen auf der (Probe)Bühne die persönlichen Grenzen der Beteiligten und das Agieren der Figuren nah beieinander. Die aktuellen Strukturen des Theatersystems lassen oft wenig Raum für das Abgleichen und Vereinbaren von Grenzen, Möglichkeiten und Visionen.
Im Workshop werden kommunikative und praktische Handlungsoptionen vorgestellt, mit denen das oft noch vorhandene Machtgefälle auf der Probebühne und im Vorstellungsbetrieb ausgetrickst werden kann – auf dem Weg zu einer besseren Praxis, in der ein „Nein“ keine Blockade, sondern ein kreativer Wegweiser werden kann.
Der Workshop setzt keine Vorkenntnisse voraus und wendet sich explizit an alle Disziplinen, um die Aufmerksamkeit darauf zu legen, dass Theaterarbeit immer Teamarbeit ist.


15:30–18:30 | „Shared Space“

Innenhof

Sound-Installation von Barbara Karrer aus der Performance Klasse ADBK

Menschen aus verschiedenen Ländern, Kulturen und sozialen Schichten wurden gefragt: „What does respect mean to you?“ Ihre Antworten laufen als Loop überlappend ab. Eine Art Unterhaltung, Zwiegespräch, Dialog entsteht.


16:30–17:30 | Gespräch „Inklusive Künste – Zwischen Euphorie und Bürokratie“

Akademiestudio

Vor 18 Jahren verabschiedete die Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York das Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Seitdem hat sich das Thema Inklusion auch in den Künsten kontinuierlich weiterentwickelt. Doch wie weit sind wir wirklich? Wie schmal ist der Grat zwischen künstlerischer Euphorie und mühevoller Bürokratie?

Darüber sprechen Angelica Fell, Leiterin der Freien Bühne München, Nele Jahnke, Dramaturgin und Regisseurin an den Münchner Kammerspielen, sowie Dennis Fell-Hernandez, Schauspieler an den Münchner Kammerspielen. Moderation: Prof. Dorte Lena Eilers


17:00–18:30 | Filmlounge-Aftertalk

Akademietheater West

Screening & Filmgespräche mit den Filmemacherinnen der HFF

Drei Filme über herausgeforderte Körper und die Menschen dahinter: Produzentin und Szenenbildnerin Stella Traub, Kamerafrau Rita Haljar und Hauptdarsteller Moritz Kraska (State of Anxiety. Oder die Angst, dass andere einen scheiße finden von Quỳnh Lê Nguyễn); Regisseurin Julia Fuhr Mann (RIOT NOT DIET); Regisseurin Anne Katz (Vapeurs).
Moderation: Carolina Zimmermann, HFF-Alumna


17:00–19:00 | Workshop „Feedback geben und annehmen – Umgang mit kritischen Gesprächen“

Probebühne

mit Sarah Volpert

In diesem interaktiven Workshop lernen Sie, wie Sie effektiv Feedback geben und annehmen können. Durch Erfahrungsaustausch und praktische Übungen werden die Grundprinzipien der Gewaltfreien Kommunikation vorgestellt und angewandt, um kritische Gespräche konstruktiv zu gestalten und Feedback annehmen zu können.


17:45–18:45 | Vorstellung des 1. HMTM-Gender & Diversity Awards

Akademiestudio

mit Frau Prof. Lydia Grün (Präsidentin), Frau Prof. Christiane Iven (Jurymitglied Gender Diversity Award) Herr Dr. Tobias Reichard (Jurymitglied Gender Diversity Award) Frau Prof. Dr. Sonja Stibi (Juryvorsitz Gender Diversity Award, Vizepräsidentin) Prof. Dorte Eilers (Beauftragte für Gleichstellung) Johanna Posch (Studierende, Preisträgerin Award) Marleen Uebler (Studierende, Preisträgerin Award) Maria Emilia Ciria Buil (Studierende, Preisträgerin Award). Moderation: Prof. Dorte Lena Eilers

Mit dem Preis stärkt die HMTM die künstlerische und wissenschaftliche Auseinandersetzung ihrer Studierenden mit den Themenfeldern Gender & Diversity zur Förderung einer kontinuierlichen Weiterentwicklung gender- und diversitätsbezogener Forschung.


18:00–20:30 | Schminkstation für die Party „Glitter, Glamour and Be Gay“

Raum 0.55

Get Ready für die Party

Studierende des Studiengangs Maskenbild – Theater und Film der Bayerischen Theaterakademie sind dabei behilflich, den Glitter und Glamour für die abendliche Party aufzutragen.


19:00–19:30 | Yoga Dance Flow

Raum 0.60

mit Stefanie Erb

Eine Energiequelle, die Körper, Geist und Seele verbindet. Durch fließende Bewegungen und bewusstes Atmen wird Energie freigesetzt, die uns mit unserer inneren Stärke verbindet.


19:00–19:30 | Drag-Performance „A very Maevian Grief“

Akademiestudio

mit Luca Skupin alias Maeve D‘Isabel

Rachegesänge einer Dragqueen aus der autistischen Isolation. Maeve D´Isabel, der schwarze Schwan, ist trans, ist behindert, ist machtvoller Kummer. Eine Kontaktaufnahme aus den Stahlstäben des Geschlechts, aus der Wut der Transwelt, aus der Dunkelheit der Autistenwelt.


19:15–19:45 | Performance „Shared Space“

Probebühne

mit Saina Mokhtar Baekhtiyar, Konrad Amrheim, Nena Cermak, Sara Mayoral, Stephanie Olszewski, Julia Prantl, Josefine Pytlik, Stephanie Rössing, Svetlana Spirina, Thalia Schoeller, Josefine Simonsen, Carla Vollmers - Studierende der AdBK Performanceklasse von Alexandra Pirici

Die Klasse präsentiert eine performative Reflexion auf den Begriff „Respekt“ bzw. die aktive und notwendigerweise intersektionale Praxis der Fürsorge, Anerkennung und Wertschätzung verschiedener Körper, Praktiken und Prozesse, die heute von entscheidender Bedeutung sind, um respektiert zu werden. Sie bestehen aus Gesten oder Werken, die dennoch in Echtzeit arrangiert und dramatisiert werden müssen, um Zeit zu teilen und einander Raum zu geben.


19:30– 20:30 | Werkstatt Schauspiel „Biedermann und die Brandstifter“ von Max Frisch

Akademietheater Mitte

Eintritt frei, Einlasskarte erforderlich
mit Studierenden des dritten Jahrgangs Schauspiel der Theaterakademie

Brandstifter haben sich im Haus einquartiert, doch der Gastgeber verdrängt die Gefahr: Warten auf die Katastrophe, ihr zusehen oder auf die Sprünge helfen. Zwischen Warten, Rasten und Rasen werden aus Opfern Täter.


20:15–01:00 | Party „Glitter, Glamour and Be Gay“

Akademiestudio

mit DJ Gambo


21:00–22:30 | Werkstatt Schauspiel „dosenfleisch“ VON FERDINAND SCHMALZ

Akademietheater Mitte

Eintritt frei, Einlasskarte erforderlich
mit Studierenden des dritten Jahrgangs Schauspiel der Theaterakademie

Eine Raststätte wird zur Todeszone, an der Unfälle keine Zufälle sind und festgefahrene Lebensläufe zerbrochen werden: Warten auf die Katastrophe, ihr zusehen oder auf die Sprünge helfen. Zwischen Warten, Rasten und Rasen werden aus Opfern Täter.