Archiv 2015/16

Die arabische Nacht

Oper von Christian Jost

Premiere: 15. Juni 2016
Reaktorhalle

Musikalische Leitung: Eva Pons
Inszenierung: Balázs Kovalik
Bühne und Kostüme: Angelika Höckner
Dramaturgie: Laura Knoll
Regieassistenz: Urte Regler
Video: Thomas Zengerle
Licht: Peter Platz

Mit Franziska Sarah Aristidou, Clara Corinna Scheurle, Julia Moorman, Vero Miller, Pia Buchert, Stefan Sbonnik, Jaeil Kim, Irakli Atanelishvili, Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz

Trailer: Die Arabische Nacht

Die brütende Hitze einer heißen Sommernacht treibt den Bewohnern eines Hochhauses nicht nur den Schweiß auf die Stirn, sondern fördert auch ihre heimlichsten Sehnsüchte zutage. Weil das Wasser auf mysteriöse Weise im 7. Stock abhandenkommt, macht sich der Hausmeister Lomeier auf die Suche nach dem verschwundenen Nass. Dabei trifft er auf zwei Mieterinnen, deren Wohnung zum Zentrum der Geschehnisse wird. Während Franziska, von einem bösartigen Fluch belegt, jede Nacht in lebhafte Träume versinkt und die Realität um sich herum vergisst, steht Fatima mitten im Leben. Die Schlafende scheint eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf die Männer des Hauses auszustrahlen. Im Taumel ihrer Leidenschaften gestehen diese ihre tiefsten Wünsche, welche sie schließlich in den Abgrund treiben. So überschlagen sich die Ereignisse. Irritierende Trugbilder, Erotik, Eifersucht, Mord - diese Nacht entführt den Zuschauer in einen orientalisch-sinnlichen Beziehungsreigen.

Carmen Assassinée

Oper von Georges Bizet

Premiere: 18. Februar 2016
Prinzregententheater

Musikalische Leitung: Karsten Januschke
Inszenierung: Christof Nel
Szenische Analyse: Martina Jochem
Bühne/Kostüm/Video: Thomas Goerge
Körperarbeit: Valentí Rocamora i Torà
Dramaturgie Tamara Yasmin Bauer

Mit Nadia Steinhardt, Tianji Lin, Victória Real, Sarah Aristidou, Florence Losseau, Bavo Orroi, Stefan Sbonnik, Elías Benito Arranz, Jaeil Kim, Münchner Rundfunkorchester

Georges Bizets Carmen zählt zu den beliebtesten und meist gespielten Werken der Opernliteratur. War das Premierenpublikum der Pariser Uraufführung im Jahr 1875 noch empört, wie freizügig die Protagonistin mit dem "starken Geschlecht" umgeht,  ist das heutige Publikum von dieser frechen, reizenden "femme fatale" geradezu fasziniert. Regisseur Christof Nel und sein Team spüren dieser Faszination nach, indem sie sich auf eine gemeinsame Reise in den Stoff begeben: Ausgehend von der literarischen Vorlage, Prosper Mérimées gleichnamiger Novelle, bis hin zur Charakterisierung der einzelnen Figuren. Was kann der Stoff dieser Oper jenseits der wunderbaren Musik heute in uns auslösen? 

Dancer in the Dark

Der Krieg hat kein weibliches Gesicht

Von Swetlana Alexijewitsch

Premiere: 26. Februar 2016
Akademiestudio

Inszenierung: Alia Luque
Dramaturgie: Friederike Wrobel
Bühne und Kostüme: Martha Pinsker

Mit Olga von Luckwald, Barbara Krzoska, Cornelia von Grafenstein

Soldatenmutter, Krankenschwester, Opfer - die Rollenzuweisungen sind klar, wenn über Frauen im Zweiten Weltkrieg gesprochen wird. Bis heute wissen wenige, dass in der Wehrmacht rund 500.000 und in der Roten Armee sogar etwa eine Million Frauen gekämpft haben. Der Krieg hat kein weibliches Gesicht, nach dem gleichnamigen Werk der nobelpreisgekürten Autorin Swetlana Alexijewitsch, lässt die Rotarmistinnen zu Wort kommen, deren Geschichten vergessen und verdrängt wurden, während man die Männer als Sieger und Helden feierte.

"Der 'weibliche' Krieg hat seine eigenen Farben und Gerüche, seine eigenen Empfindungen und seinen Raum für Gefühle. Seine eigenen Worte." In einer Collage aus einzelnen Stimmen, Erinnerungen und Gefühlen wird ein ganz neues Bild der Geschichte des Krieges gezeichnet. Und die Frage kommt auf, ob die Schicksale der Soldatinnen - gestern noch Studentinnen oder einfache Ehefrauen - unserem eigenen nicht näher sind, als wir glauben.

Der Teufel auf Erden

Premiere 1. Juli 2016
Akademietheater

Arrangement Jacopo Salvatori
Musikalische Leitung Jacopo Salvatori, Tom Smith
Komposition Tom Smith
Inszenierung Till Kleine-Möller
Bühne Nicole Marianna Wytyczak
Kostüm Nicole Marianna Wytyczak
Video Nicole Marianna Wytyczak
Video Thomas Zengerle
Dramaturgie Stefanie Fischer
Licht Georg Boeshenz
Ton Matthias Schaaff
Regieassistenz Kristin Bartylla
Bühnenbild- und Kostümassistenz Markus Zäch
Mephisto Philip Ceglarski
Satanas Amina Görsch
Amanda Andromahi Raptis
Isabella / Rosine Elizabeth Marshall
Isidor Gustavo Castillo Estrada
Reinhart Tom Amir
Aglaja / Donnerkeil / Tänzerin Wiebke Isabella Neulist
Astaroth / Ensemble Manuel Wagner
Abadonna / Ensemble Anahita Dittmann
Ensemble Teresa Sperling, Rebecca Lorenz, Antonia Hoffmann
Bass Julia Hornung
Gitarre Leonhard Kuhn
Schlagzeug Sebastian Wolfgruber

In der Hölle ist Revolution: Die Teufel wollen Demokratie und Freiheit, doch der Höllenfürst Satanas denkt nicht daran seine Macht zu teilen. Mit Hilfe seiner drei teuflischsten Minister will er den Aufstand zerschlagen - zu dumm nur, dass die sich gerade noch im Urlaub auf der Erde befinden und niemand weiß, welche Gestalt sie angenommen haben. So macht sich Satanas mit seinem Hofmeister Mephisto zusammen auf, um sie zu finden. Doch woran erkennt man einen Teufel? Es beginnt eine ironisch- philosophische Suche nach dem Bösen auf Erden. Werden sie es schaffen, die Minister zu finden und die Revolution zu beenden?

Mit einer umfangreichen musikalischen Bearbeitung, die verschiedene Musikstile von Klassik über Jazz bis hin zu Rock und Elektronik miteinander verbindet, werden Suppés eingängige Melodien in neue Kontexte gesetzt. Der Abend wird so zur bunten Reise durch die europäische Vergangenheit, der nach dem Unterschied von Gut und Böse und dem Für und Wider von Revolution fragt.

"Ein vergessenes Meisterwerk."
Hans-Dieter Roser, Musikwissenschaftler

Don Juan

Premiere 16. März 2016
Akademietheater


Inszenierung Mathilde Lehmann
Dramaturgie Theresa Kost
Bühne Julie Junge
Mit Sebastian Griegel, Jakob Tögel, Ines Hollinger, Laura Maire

Don Juan liebt, verführt, provoziert, tötet. Die Konsequenzen seines Handelns interessieren ihn nicht. Er nimmt sich, was ihn befriedigt, auch wenn er andere und schließlich sich selbst ins Verderben stürzt. Geltende Moralvorstellungen lehnt er ab, ebenso wie den christlichen Glauben seiner Gesellschaft.

Er ist die schillernde und zugleich brutale Figur im Zentrum einer Welt, die er selbst vernichtet. Und er zeigt uns, was wir gerne wären, was wir niemals sein wollen, was wir niemals sein dürfen.

KING

Regie: Frieder Kranz 
Musikalische Gesamtleitung: Christoph Weinhart 
Komposition: Alexander Maschke, Dominik Schuster
Choreografie: Katja Wachter 
Bühne und Kostüme: Christl Wein-Engel
Dramaturgie: Katharina Nay

Mit: Oliver Floris, Julia-Elena Heinrich, Matias Lavall, Benjamin Oeser, Fabian Raup, Lisa Rothhardt, Rainer Siegenthaler, Nico Soller, Theresa Weber, Noah Wili 

Was haben Christopher Marlowe und Sting gemeinsam? Nichts. Außer der Tatsache, dass Stings Zeilen

I guess I´m always hoping that you`ll end this reign,
But it´s my destiny to be the king of pain

sehr treffend die Gemütslage beschreiben, in der sich der König  in Christopher Marlowe's Stück Edward II. befindet. Durch das Aufeinandertreffen von englischer Dramatik aus dem 16. Jahrhundert und Musik des britischen Musikers Sting entsteht ein Raum, der dazu einlädt, die Geschichte Edwards II. neu zu erleben.

Sansibar oder der letzte Grund

Nach Alfred Andersch

Premiere: 30. Oktober 2015, 20 Uhr
Reaktorhalle / Luisenstraße 37a

Inszenierung: Hannes Köpke
Bühne, Kostüme, Video: Olivia Rosendorfer, Julius Zimmermann
Sound: Jasmina Rezig
Maske: Daniel Eisenmann
Licht: 
Georg Boeshenz
Ton:Daniel Brzoska
Dramaturgie: Nadine Wiedemann

Mit Jonathan Heidorn, Valentina Inzko Fink, Barbara Krzoska, Isabell Przemus, 
Cornelia von Grafenstein

Es ist Spätherbst 1937. In der kleinen Hafenstadt Rerik  treffen der Junge, Pfarrer Helander, Fischer Knudsen, die Holzplastik des lesenden Klosterschülers, der KPD-Funktionär Gregor und die Jüdin Judith aufeinander. Seit der Machtübernahme der Nazis wird die auferlegte Stille unerträglich. Trotz der Kälte planen sie die Flucht weg aus einem Ort der vollkommenen Einsamkeit und Leere. Doch ohne einander können sie es nicht schaffen.

I love you, you're perfect, now change

Musik: Jimmy Roberts
Buch: Joe DiPietro
Musikalische Leitung: Tom Bitterlich
Bühne und Kostüme: April Hailer
Einrichtung: April Hailer
Inszenierung: April Hailer
Violine: Felix Kay Weber

Mit Lisa Rothhardt, Laura Pfister, Johannes Osenberg, Wiebke Isabella Neulist, Valerie Luksch, Robert Lankester, Claudio Gottschalk-Schmitt, Nicolo Soller

Spielszenen, Solosongs und Ensembles schaffen ein komödiantisches Kaleidoskop menschlichen Liebeslebens: Mit Musik von Klassik über Blues und Gospel bis hin zu Rock und Pop werden so Geschichten vom ersten romantischen Rendevouz bis hin zu dramatischen Trennungsszenarien erzählt - reduziert und dennoch stimmungsvoll begleitet von Violine und Klavier.
8 Musicalstudierende der Theaterakademie August Everding in 50 Rollen - ein spritziges Revue im historischen Silbersaal des Deutschen Theaters München.

Silent Songs Into the Wild

Premiere: 12. Oktober 2015
Reaktorhalle

Künstlerische Leitung: Nicola Hümpel
Musik: Tobias Weber, Joachim Tschiedel
Tasteninstrumente: Joachim Tschiedel
Künstlerische Beratung: Cornel Franz
Ausstattung: Anika Söhnholz
Dramaturgie: Andrea Berger

Mit Jaeil Kim, Florence Losseau, Verena Maria Schmid, Sarah Aristidou, Victória Real, Michael Saphira, Nico and the Navigators

Wie kann ein Lebensgefühl aus dem 21. Jahrhundert mit einem Musik-Kulturerbe der letzten 300 Jahre in den aktuellen Dialog treten? Silent Songs into the Wild ist ein "Szenisches Konzert", in dem klassisches Gesangsgut von jungen Sängern "heute" untersucht wird. Zielstellung dieses Werkstattprojektes ist es, in einem Spannungsfeld von Intimität bis Ausbruch, eigene gesangliche und körperliche Interpretationsformen zu erforschen - ein Tänzer und ein E-Gitarrist reagieren dabei auf den Prozess. Gesungen und gespielt werden Lieder und Arien von Henry Purcell bis Franz Schubert. 

Trailer: Silent Songs into the Wild

Der Steppenwolf

Roman von Hermann Hesse in einer Bühnenfassung von Joachim Lux

Premiere: 17. Feburar 2016
Akademietheater

Inszenierung: Julia Prechsl 
Bühne: Cedric Kraus
Video: Florian Schaumberger
Kostüm: Olivia Rosendorfer
Dramaturgie: Miriam Fehlker

Mit Maja Amme, Marina Blanke, Nora Schulte, Yasin Boynuince, Philipp Rosenthal

Hermann Hesses weltberühmter Roman
Der Steppenwolf scheint auch 89 Jahre nach seiner Veröffentlichung nichts von seiner Aktualität verloren zu haben: Es sind die Unangepassten, die Fragensteller, die Steppenwölfe eben, die sich angesichts des Chaos der Welt mit den braven Regeln eines guten Lebens nicht abfinden können. 

Teorema

nach Motiven von Pier Paolo Pasolinis gleichnamiger Erzählung

Premiere: 13. Juli 2016
Akademiestudio

Inszenierung und Bühne: Blanka Rádóczy
Kostüm: Andrea Simeon
Dramaturgie: Anna Gojer
Komposition: Patrick Schäfer
Licht: Bernd Gatzmaga
Ton: Miriam Reinhardt
Video: Nicole Marianna Wytyczak
Maske: Diego Andrés Rojas Ortiz

Mit 
Maria Magdalena Rabl, Anton Figl, Marina Blanke, Hannes Köpke, Natalina Muggli, Leon Haller

Ein mysteriöser junger Fremder dringt in den Alltag einer wohlhabenden Familie ein und stiftet Verwirrung. Alle Familienmitglieder sowie das Dienstmädchen erliegen nach und nach der sinnlichen Faszination, die von dem göttlich anmutenden Gast ausgeht. Er bringt die Personen mit ihren verborgenen Sehnsüchten und Abgründen in Berührung. Nach seiner Abreise hinterlässt er seelisches Chaos und eine irritierende Leere, welche die Zurückgelassenen auf unterschiedliche Weise kompensieren.

Die Regiestudentin Blanka Rádóczy untersucht anhand von Pasolinis Erzählung Teorema den Einbruch des Göttlichen in eine Gesellschaft, die den Sinn für alles Heilige verloren hat.

Tschick

Premiere 08. Oktober 2015
Akademiestudio
 

Regie Philipp Moschitz
Dramaturgie Katharina Nay
Isa Sveta Belesova
Maik Daniel Holzberg
Tschick Klaus Steinbacher
Autor Wolfgang Herrndorf

Jeder kennt ihn. Den einen, unvergesslichen Sommer. Die Zeit der ersten großen Liebe. Die Zeit der Abenteuer. Die Zeit der guten Geschichten. In diesen Sommerferien startet Maiks Mutter einen weiteren Versuch ihre Alkoholsucht zu überwinden und sein Vater nutzt die Zeit, um sich mit seiner Assistentin zu vergnügen. Für Maik bedeutet das: sechs Wochen gähnende Langeweile. Bis Tschick plötzlich vor der Tür steht. Ohne Führerschein, aber mit einem geklauten Lada geht es planlos und mit Vollgas in Richtung Walachei. Unterwegs erleben sie viel. Auf einer Müllhalde lernen sie Isa kennen. Aber das erzählen die drei am besten selbst.

In seinem Roman gelingt es Wolfgang Herrndorf, eine rasante Geschichte über Freundschaft, Liebe und Abenteuer zu erzählen.