Archiv 2014/15

Absolventenvorsingen 2015

7. Juli 2015
Großes Haus im Prinzregententheater

Mit: Luise Höcker, Ingyu Hwang, Danae Kontora, Josephine Renelt, Nadia Steinhardt

 

Die Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs Musiktheater/Operngesang der Theaterakademie August Everding und der Hochschule für Musik und Theater München präsentieren sich.

Das Nest

Von Franz Xaver Kroetz

Premiere: 5. Juli 2015, 19 Uhr
Marstall / Residenztheater

Regie: Julia Prechsl
Bühne und Kostüme: Lili Anschütz
Video: Florian Schaumberger
Dramaturgie: Rose Reiter

Mit: Simon Heinle, Genija Rykova, Fiete Wachholtz

Das Nest ist eine von fünf Inszenierungen im Rahmen des Marstallplans: ein Minifestival in der kleinsten Spielstätte des Residenztheaters, das jungen Regisseuren eine Plattform bereitstellt, um sich auszuprobieren und ihre Arbeiten gemeinsam zu zeigen.

Früh krümmt sich, was ein Häkchen werden will? Folgen ist bequemer als fragen. Erst als der Lkw-Fahrer Kurt durch einen "Spezialauftrag" seines Chefs beinahe seinen Sohn umbringt, wird ihm die eigene Unmündigkeit, in die ihn seine finanzielle Abhängigkeit gebracht hat, bewusst.

Kroetz stellt in seinem Volksstück, mit dem er 1976 den Mülheimer Dramatikerpreis gewann, die Frage nach dem Handlungsspielraum von jemandem, der die Spielregeln einer kapitalistischen Gesellschaft nur allzu bereitwillig akzeptiert hat.

Saving the Lemmings

Premiere: 18. Juni 2015
Akademiestudio

Von und mit: Tamara Yasmin Bauer, Andrea Berger, Stefanie Fischer, Anna Gojer, Antonia Leitgeb, Katharina Nay, Nadine Wiedemann

Mentoren: Kevin Rittberger, Sebastian Linz

Gemeinsam mit dem Autor und Regisseur Kevin Rittberger erarbeitete der 1. Jahrgang des Masterstudiengangs Dramaturgie im Juni 2015 die Performance Saving the Lemmings, die sich um CO2-Ausstoß, Klimawandel und Nachhaltigkeit dreht – vor allem aber um Möglichkeiten gemeinschaftlichen Denkens und Handelns.

Dr. Faust jun.

Premiere: 16. Mai 2015
Reithalle

Musikalische Leitung: Michael Brandstätter
Inszenierung:Rudolf Frey
Choreografie: Beate Vollack

Bühne und Kostüme: Rainer Sinell
Choreinstudierung: Felix Meybier
Dramaturgie: David Treffinger
Licht: Benjamin Schmidt

Mit: David Sitka, 
Elaine Ortiz Arandes, Alexandra Flood, Maximilian Mayer, Sarah Aristidou, Andromahi Raptis, Victória Real,Florence Losseau, Ioannis Kalyvas, Stefan Thomas,Thomas Hohenberger, Niklas Mallmann, Sebastian Hofmüller, Chor des Staatstheaters am Gärtnerplatz, Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz

Unter dem französischen Titel Le petit Faust schuf Florimond Ronger zusammen mit seinen Librettisten Hector Crémieux und Adolphe Jaime eine beißendkomische Offenbachiade über das berühmte Motiv des verdrießlichen Gelehrten. In deutscher Fassung mit dem Titel Dr. Faust jun. erfuhr die Operette in der Reithalle seine Münchner Erstaufführung.  

In dieser Kooperation des Staatstheaters am Gärtnerplatz mit der Theaterakademie August Everding und der Hochschule für Musik und Theater München präsentieren sich Studierende des Master-Studiengangs Musiktheater/Operngesang
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Trailer: Le Petit FaustExterner Link 

Der goldene Drache

von Roland Schimmelpfennig

Eine Koproduktion mit dem Metropoltheater München 
Premiere: 14. Mai 2015

Regie und Bühne: Jochen Schölch
Kostüme: Cornelia Petz
Dramaturgie: Andrea Berger, Anna Gojer
Licht: Bernd Gatzmaga

Mit: Svetlana Belesova, Sebastian Griegel, Daniel Holzberg, Barbara Krzoska, Olga von Luckwald, Maren Pertiet, Klaus Steinbacher, Jakob Tögel

Ein Abend in einem mehrstöckigen Gebäude, irgendwo in Europa: Ein junger Chinese leidet in der Küche des Thai-China-Vietnam-Schnellrestaurants "Der goldene Drache" an heftigen Zahnschmerzen. Eine Aufenthaltsgenehmigung hat er nicht, und auch seine verschollene Schwester hat er noch nicht gefunden. Auf dem Balkon über dem "Goldenen Drachen" möchte ein alter Mann die Zeit zurückdrehen, während seine Enkelin in der Dachwohnung vor den Trümmern ihrer Beziehung steht. Im Stockwerk darunter wird ein Mann von seiner Frau verlassen und besucht nebenan seinen Kumpel, den Lebensmittelhändler. Eine Flugbegleiterin behält ein Fundstück, das sie mit dem jungen Chinesen verbindet. Und dann ist da noch die Ameise, die ganz in der Nähe eine Grille für sich arbeiten lässt…

Die Schöne und das Biest

Stückentwicklung

Premiere: 23. April 2015

Regie: David Shiner

Mit: Maja Amme, Marina Blanke, Yasin Boynuince, Kjell Brutscheidt, Emery Escher, Philipp Rosenthal, Nora Schulte, Ricarda Seifried, Theresa-Sophie Weihmayr, Cem Lukas Yeginer

Vier Hochzeiten und ein Musical

Musik und Songtexte von Lisa Lambert und Greg Morrison
Buch von Bob Martin und Don McKellar, Deutsch von Roman Hinze

Premiere: 18.03.2015
Großes Haus im Prinzregententheater 

Musikalische Leitung: 
Tom Bitterlich
Inszenierung: Stefan Huber
Choreografie: Danny Costello
Bühne: Karel Spanhak
Kostüme: Heike Seidler
Dramaturgie: Stephanie Serles, Janina Werner
Ton: Miriam Reinhardt
Licht: Benjamin Schmidt
Maske: Daniel Riedl, Miriam Waldenspuhl

Mit: 
Ralph Morgenstern (als Gast), Ruth Fuchs, Fabian Raup, Peter Schmid, Marco Toth, Oliver Floris, Christina Gößlbauer, Noah Wili, Matthias Trattner, Till Kleine-Möller, Katrin Paasch, Sampaguita Mönck, Theresa Weber, Julia-Elena Heinrich, Till Kleine-Möller

 

Ein leidenschaftlicher Musical-Fan legt in seinem New Yorker Apartment die Schallplatte seines Lieblingsmusicals "The Drowsy Chaperone" auf, um seinem trüben Alltagstrott zu entfliehen und sich an den Broadway der 1920er Jahre zu träumen. Kaum ertönen die ersten Takte, erwachen die Figuren der Handlung in seinen vier Wänden zum Leben. Zwischen virtuosen Stepptanznummern, leichtfüßigen Charleston-Tänzen und verträumten Balladen entfaltet sich die Geschichte rund um die Hochzeit des erfolgreichen Showgirls Janet mit dem wohlhabenden Charmeur Robert. Der Vermählung des glücklichen Paars scheint zunächst nichts im Wege zu stehen – doch als Janets beschwipste Anstandsdame, Roberts verwirrter Trauzeuge, ein profitorientierter Impresario und ein feuriger Latin Lover aufeinander treffen, spinnt sich nach und nach ein Netz aus Missverständnissen und Verwicklungen. Ob am Ende eines Musicals immer "alles gut ausgeht", wie der Musical-Fan behauptet, wird sich zeigen. 

Das "Musical im Musical" reflektiert mit viel Humor und Selbstironie die Geschichte und Konventionen des eigenen Genres und wurde 2006 in fünf Kategorien mit dem Tony Award ausgezeichnet.

Regisseur Stefan Huber, der bereits erfolgreich mit Studierenden der Theaterakademie August Everding gearbeitet hat, inszeniert nun Vier Hochzeiten und ein Musical mit dem 3. und 4. Jahrgang des Musical-Studiengangs. Für die Rolle des Musical-Fans, der das Publikum durch die Geschichte führt, konnte der charismatische Schauspieler Ralph Morgenstern gewonnen werden. 

L'arbore di Diana

Premiere 20. Februar 2015
Großes Haus im Prinzregententheater

Musikalische Leitung: Paolo Carignani
Inszenierung: Balázs Kovalik
Bühne: Hermann Feuchter
Kostüme: Sebastian Ellrich
Dramaturgie: Esteban Munoz
Licht: Peter Platz
Maske: Julian Hutcheson, Steffen Roßmanith

Mit: Danae Kontora, Victória de Sousa Real, Florence Losseau, Nadia Steinhardt, Ioannis Kalyvas, Ingyu Hwang, Nikolaos Kotenidis und Robert Crowe als Gast

Der antike Mythos der Göttin Diana und des Hirten Endymion in der heiteren Opernfassung des Librettisten Lorenzo da Ponte mit Musik von Vicente Martín y Soler, dem "Mozart aus Valencia".

Für die Göttin Diana und ihre Nymphen herrscht das Gebot der Keuschheit. Ein Apfelbaum in ihrem paradiesgleichen Garten ist hierfür unbestechliche Kontrollinstanz: Tritt ein Mensch reinen Herzens unter den Baum, so leuchten die Äpfel in schönstem Glanz und aus den Zweigen tönen liebliche Melodien. Hat aber einen der Menschen gegen die geforderte Tugend gefehlt, so werden die Früchte kohlschwarz, fallen der Schuldigen auf den Kopf, zerquetschen ihm das Gesicht oder schlagen ihm die Glieder entzwei. Dem Gott Amor ist das ein Dorn im Auge, da er seine Kompetenzen bedroht sieht: Flugs setzt er auf die Nymphen und Diana drei attraktive junge Männer an – ein Jäger, ein Schäfer und ein Hirte –, die deren Gefühlshaushalt gehörig durcheinander bringen. Schwarzes Obst fällt vom Baum. Diana selbst verliebt sich in den Schönsten der drei, nämlich in Endimione. Gegen Amor muss sie sich geschlagen geben und ihren Tugendwahn begraben.

Trailer: L'arbore di DianaExterner Link

Weiße Wüste

Schauspiel von Laura Schubert

Uraufführung: 19. Feburar 2015

Akademietheater 

Inszenierung: Annalena Maas
Bühne und Kostüme: Bettina Kirmair
Dramaturgie: Antonia Tretter

Mit: Simon Heinle, Leonie Merlin Young

Farben - welche Farben! Mein Leben ist mit Schwarz und Weiß mehr als überfordert. #NotJustSad

Im November 2014 verbreitete sich der Hashtag #NotJustSad mit riesiger Geschwindigkeit auf Twitter. Innerhalb nur eines Tages reagierten tausende Menschen auf die Nachricht einer jungen Frau, die das weit verbreitete Unverständnis gegenüber ihrem depressiven Leiden beklagte. Sie alle teilten Einblicke in ihre persönliche Gefühlswelt und ernteten große mediale Aufmerksamkeit. All das zeigt, wie weit verbreitet diese Krankheit ist und wie dringend das Bedürfnis, sich darüber auszutauschen. In der "größten Selbsthilfegruppe der Welt", wie das Internet daraufhin kritisch bezeichnet wurde, wird um Akzeptanz geworben. Denn Depression wird noch immer klein geredet oder verdrängt, die an ihr Erkrankten werden stigmatisiert.

Der Theatertext Weiße Wüste, den die in Hamburg lebende Autorin Laura Schubert 2014 entwickelte, greift dieses brisante Thema auf. In ihm begegnen uns zwei Stimmen, die eins sein können und für viele stehen; und die tun vor allem erstmal eines: Reden. Reden. Reden. Allein Tanz könnte Glück bedeuten, oder zumindest ein Luxus sein. In lebensphilosophischen Sprachsalven werden Existenz-angst, Leistungsdruck und Selbstverwirklichungszwang umkreist – Symptome oder Ursachen von Depression. 

Ein halt- und bodenloses Bewusstsein wird hier aufgeschnitten. Wir schauen hinein und erblicken die diffuse Wolke eines "erschöpften Selbst", wie Alain Ehrenberg es bezeichnet – erschöpft von der Aufgabe es selbst werden zu müssen. Deshalb kauft es mal manisch Cupcakes und Ballkleider, mal fehlt ihm schon der Antrieb das Bett zu verlassen. Gewitter in der Seele – Party bis zum Exzess. Die Erscheinungsweisen der Depression sind vielfältig und komplex. 

Weiße Wüste konfrontiert uns mit Fragen, die uns alle betreffen: Was macht es mit uns, ständig flexibel, kreativ und leistungsbereit sein zu müssen? Wie halten wir die permanente Selbstausbeutung eigentlich aus? Ist nicht immer noch noch alles so wie bei der kleinen Meerjungfrau? Ja? Dann ziehen wir uns zum weißen Hasen zurück!

Situation mit ausgestrecktem Arm

Essayperformance 

Uraufführung: 15. Februar 2015, 20 Uhr 
Black Box, Gasteig München

Konzept und Leitung: Oliver Zahn 
Technische Gestaltung: Jonaid Khodabakshi 
Licht: Bernd Gatzmaga, Remo Cermak
Ton: Udo Terlisten, Sebastian Heiland
Regie- und Produktionsassistenz: Florina Vilgertshofer 

Mit: Sara Tamburini 
Stimme: Helmut Becker 

Manche Zeichen sind gefährlicher als andere. Situation mit ausgestrecktem Arm setzt sich mit der (Kunst-)geschichte einer belasteten Geste auseinander: mit dem saluto romano, dem olympischen Gruß, dem Bellamy-Salute, dem deutschen Gruß, dem Hitlergruß. Diese Schwur- und Grußgeste ist als Symbol, das in der Malerei erfunden, im Theater populär gemacht und immer aufs Neue von nationalistischen Strömungen instrumentalisiert wurde, unmittelbar an der Schwelle von politischer und künstlerischer Aktion verortet.

Situation mit ausgestrecktem Arm verhandelt hiervon ausgehend den Umgang mit dem immateriellen Erbe unserer kollektiven Vergangenheit, das Verhältnis von Macht und Inszenierung sowie die choreografische Disziplinierung von Körpern. Ein Duett für eine Performerin und eine Stimme, eine Studie mit Fußnoten über die Politik der Kunst und die Kunst der Politik.

Der Weg zum Glück

Schauspiel von Ingrid Lausund

Premiere: 9. Dezember 2014

Regie, Bühne und Kostüm: Katja Wachter und Mario Andersen
Kostümmitarbeit: Christina Vogel
Dramaturgie: Tamara Yasmin Bauer
Licht: Peter Platz

Mit: Svetlana Bielievtsova, Barbara Krzoska, Maren Pertiet, Olga von Luckwald, Sebastian Griegel, Daniel Holzberg, Klaus Steinbacher und Jakob Tögel

Ingrid Lausunds Glückssucher wird von Identitätskrisen, Panikattacken und schizophrenen Persönlichkeitsstörungen zerrissen und wirkt dabei doch seltsam clownesk. Er sucht krampfhaft nach einem Sinn und jongliert mit immer neuen Strategien zur Glücksfindung. Denn jeder ist "seines Glückes Schmied". Wer nicht mehr funktioniert, muss sich selbst heilen. Ist es nicht sogar seine Pflicht, glücklich zu sein?

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Bombsong

Von Thea Dorn

Premiere: 30. November 2014
Akademiestudio

Inszenierung: Jasmina Rezig
Bühne und Kostüme: Linda Sollacher
Musik und Komposition: Jacopo Salvatori
Dramaturgie: Philine Kleeberg
Licht: Georg Boeshenz
Ton: Sebastian Heiland

Mit: Kathrin Anna Stahl, 
Idunnu Münch

Herzog Blaubarts Burg

Premiere: 27. November 2014
Akademietheater

Inszenierung: Maike Bouschen
Musikalische Leitung: Theo Plath
Musikalische Einstudierung: Robert Selinger, Aris Blettenberg
Musikalische Bearbeitung: Alexander T. Mathewson
Bühne, Licht und Kostüm: Lotte Leerschool
Dramaturgie: Laura Knoll
Maske: Alisia Schreiner

Mit: Carl Rumstadt, 
Nadia Steinhart, Ruth Fuchs, Julia Heinrich, Theresa Weber, Peter Morwa, Katharina S. Müller, Yu-Hsuan Feng

Judith lässt aus Faszination für Herzog Blaubart ihre Familie und ihren Verlobten zurück, ohne diesen Mann genauer zu kennen oder etwas von ihm zu wissen. So betritt sie seine finstere Feste, in die kein einziger Lichtstrahl dringt und deren Wände sich seltsam feucht anfühlen. Für die junge Frau ist dies ein unerträglicher Zustand, sie möchte Helligkeit in dieses Dunkel bringen - auch, um den Mann an ihrer Seite nun wirklich kennenlernen und ihm beistehen zu können. Ihr fallen sieben große, verschlossene Türen auf, die von der stattlichen Eingangshalle wegführen. Sie dringt in Blaubart, er möge ihr doch die Schlüssel zu diesen Türen übergeben, so dass frische Luft und Sonne das Schloss durchfluten. Zunächst versucht Blaubart noch, sie davon abzuhalten, doch ihr Insistieren wird immer nachdrücklicher. Endlich gibt er ihrem Drängen nach und überreicht ihr den ersten Schlüssel. Mit Spannung öffnet sie dieTür, hinter der sie eine Folterkammer entdeckt. Sie muss erkennen: Alle Gegenstände triefen vor Blut. Judith lässt sich von diesem Schrecken jedoch nicht zurückhalten und öffnet schließlich alle sieben Räume: Waffenkammer, Schatzkammer, einen Garten, einen Erker, der den Blick auf das weite Land Blaubarts freigibt, sowie einen See aus Tränen. Doch können diese Räume ihre machtvolle Schönheit stets nur kurz bewahren, denn immer wieder schimmert Blut auf und verhängt einen Schleier der Grausamkeit über das Gesehene. Die letzte Tür birgt allerdings das grausamste Geheimnis, denn hier stößt sie auf die drei früheren Frauen Blaubarts, die dort eingesperrt sind. Und auch Judith muss für ihre Neugier bezahlen: Blaubart erfreut sich noch ein letztes Mal an ihrer Schönheit, doch dann reiht er auch Judith ein in die Schar der Frauen, die an den Abgründen seiner Persönlichkeit gescheitert sind. Er verschließt sie in der siebten Kammer und bleibt allein zurück.

Arbeitstitel Zenzi

Premiere: 24. November 2014
Akademietheater
  
Inszenierung: Julia Prechsl
Bühne und Kostüme: Lili Anschütz
Dramaturgie: Rose Reiter
Licht: Benjamin Schmidt

Mit: Maja Amme, Tom Ditz, Christian Lex, Maria Magdalena Rabl, Rita Prechsl und Klaus Steinbacher

Heimat, was soll das sein?! Die Frage nach der Herkunft, nach dem Ort der Kindheit, des Erwachsenwerdens lässt sich in der Regel leicht beantworten. Aber Heimat – die besitzt weder einen konkreten Ort noch eine Zeit. Sie besteht vielmehr aus einem Konstrukt persönlicher Erfahrungen, kann sich an Menschen genauso wie an Dinge, Empfindungen und Handlungen knüpfen. Heimat drückt das Gefühl einer inneren Verbundenheit zu einer bestimmten Umgebung aus und steckt dabei voller Widersprüche.

In Arbeitstitel Zenzi setzen sich vier Darsteller mit ihrer Herkunft aus verschiedenen bayerischen Dörfern auseinander, die ihnen mal mehr, mal weniger eine Heimat waren oder immer noch sind. Den Ausgangspunkt für diese Unternehmung bildet eine Liebesgeschichte, so kitschig wie ein Groschenroman: In einem kleinen bayerischen Dorf am Rande der Alpen liebt die Zenzi den Edi, der liebt eigentlich eine andere und als die Zenzi schwanger ist, bricht er ihr das Herz. Aus Liebeskummer und weil sie Angst hat vor dem Urteil ihrer konservativen Mutter, will sich die Zenzi das Leben nehmen. Das kann aber Gott sei Dank der Rocky, der geheimnisvolle und ungeheuer gut aussehende Fremde im Dorf, gerade noch rechtzeitig verhindern…In der Geschichte von der Auer-Zenzi wird das anachronistische wie verklärte Bild einer ländlichen Idylle zur Schau gestellt, in der die Welt noch in Ordnung ist, in der traditionsbewusste und moralische Menschen im Einklang mit sich und der Natur leben und in der die Zeit bisweilen stillzustehen scheint. Wessen Heimat wird hier gezeigt? Was zunächst wie ein Blick durch Großmutters Brille scheint, wird für die Darsteller zum Katalysator von Assoziationen, zu einer Spielwiese, auf der sie die eigenen Erinnerungen an ihre Heimat auf humorvolle Art und Weise lebendig werden lassen.

Absolventenvorsprechen 2014

4. November 2014
Akadedmietheater

Der Abschlussjahrgang des Studiengangs Schauspiel der Theaterakademie August Everding / Hochschule für Musik und Theater München stellt sich mit einem szenischen Programm vor.

Mit: Martin Borkert, Yael Ehrenkönig, Konstanze Fischer, Simon Heinle, David Lindermeier, Theresa Martini, Judith Neumann, Sara Tamburini, Nicolas Fethi Türksever, Leonie-Merlin Young