Ich lache über mich selbst und hätte vor Scham fast den Verstand verloren.
Erkennen, dass ich bis zum Kopf in dieser widerwärtigen Melancholie versunken bin, während selbst die Ameise ihre Last zieht und mit sich zufrieden ist.
Ich schieße, ohne zu zielen ... dabei bete ich ein Vaterunser für den Kerl, den ich abgeschossen habe.
Arbeitstitel: Eine Tanzstunde
Im Anfang war die Tat
In unserer modernen Leistungsgesellschaft, in der alles möglich scheint, dürfen wir funktionieren können. Es steht in unserer eigenen Verantwortung, dass wir im Leben vorankommen. Wir sind ständig in Bewegung, sind unruhig und gehen dieser und jener Tätigkeit nach, um keine Chance zu verpassen. Manch einer ermüdet und bleibt erschöpft zurück oder wird dazu getrieben, eine andere, neue Bewegung zu finden. Der Tanz ist eine Möglichkeit. Der Mensch allein kann tanzen. Verglichen mit dem linearen, geraden Gang ist der Tanz mit seinen verschnörkelten Bewegungen ein Luxus, der sich dem Leistungsprinzip ganz zu entziehen versucht und körperliche Grenzen scheinbar überwinden kann.
Werd' ich zum Augenblicke sagen:
Verweile doch! du bist so schön!
Dann magst du mich in Fesseln schlagen,
dann will ich gern zugrunde gehn!
Tanz wird zur Möglichkeit des Widerstands gegen ein allzu umfassend gewordenes Nützlichkeitsdenken. Doch eingelöst wird dieses Überwinden gesellschaftlicher Normen und körperlicher Grenzen, das Fliegen, nur in kurzen Augenblicken, ist gültig nur im Moment, ist vergänglich, verweht und nicht auf ewig zu halten. Ewig ist aber das Verlangen, diesen Moment ins Dauerhafte zu bannen, wider alle Unzulänglichkeiten, wider die Kraft die stets verneint. Der Tänzer als Kern jedes faustischen Bemühens. Je umfangreicher sein Werk, desto grösser sein Streben nach dem Verlorenen.
Sind's Träume? Sind's Erinnerungen?
Eine Tanzstunde ist das Ringen zweier gegensätzlicher Protagonisten um das gemeinsame Ideal des einen, befreienden Tanzes. Der Tänzer ist vom Wunsch beseelt, den verlorenen, erlösenden Moment wieder erstehen zu lassen, der andere lebt vom Glauben, diesen Moment irgendwann noch zu erleben. Es geht um den Tanz, der das Leben des einen ausgemacht hat und das Leben des anderen noch erfüllen soll.
Eine Tanzstunde für Faust und Mephisto.
Alles Vergängliche
Ist nur ein Gleichnis;
Das Unzulängliche,
Hier wird's Ereignis...
Dido und Aeneas & Bungee Jumping
Dido und Aeneas
Oper in 3 Akten von Henry Purcell
Libretto von Nahum Tate
In englischer Sprache
Premiere: 30. Juni 2011
Akademiestudio
Regie: Clara Hinterberger
Musikalische Leitung: Henri Bonamy
Bühne: Anika Söhnholz
Kostüme: Christina Bauer
Dramaturgie: Benedikt Isaak Stampfli
Mit: Kathrin Filip, Marie Sophie Pollak, Anna Maria Thoma, Manuel Ried, Marios Sarantidis, Chor der Bayerischen Philharmonie
Musik: Fabian Kläsener (Violine), Alexander Spreng (Violoncello) Adrian Planitz, (Saxophon), Martin Ruhland (Schlagzeug), Henri Bonamy (Klavier)
Bungee Jumping
oder Die Geschichte vom Goldenen Fisch
Schauspiel in zwei Akten von Jaan Tätte
Premiere: 30. Juni 2011
Akademiestudio
Regie: Manuel Schmitt
Ausstattung: Ansgar Prüwer
Dramaturgie: Johanna Jäger
Mit: Dorian Hannig, Eva-Maria Kasper, Dieter Fernengel
Frühlingserwachen
Deutschsprachige Erstaufführung in Deutschland
Buch und Liedtexte von Steven Sater
Musik von Duncan Sheik
Deutsche Fassung von Nina Schneider
Premiere: 29. Juni 2011
Deutsches Theater München
Musikalische Leitung: Dean Wilmington
Regie: Matthias Davids
Bühne: Heinz Hauser
Kostüme: Susanne Hubrich
Choreographie: Michael Schmieder'
Dramaturgie: Lisa-Marie Paps
Band: Just add water
Mit: Wenonah Wildblood, Saskia Dreyer, Anja Haeseli, Kurosch Abbasi, Maurice Klemm, Florian Peters, Maximilian Widmann, Denis M. Rudisch, Nicole Baumann, Thomas M. Meinhardt, Tina Haas, Saskia Philipps, Kathrin Hanak, Julia Klemm, Birgit Reutter, Stefanie Pütz, Eve Rades, Dustin Smailes, Vladimir Korneev, Gero Wendorff, Sascha Luder, Christian Fröhlich
An wen wendet man sich, wenn man weder Kind noch Erwachsener ist? Wen fragen, wenn man von den Eltern nur ausweichende oder gar abweisende Antworten bekommt?
Melchior, der mutigste der Gruppe, stellt das Lehrsystem in Frage und "glaubt an nichts", so tuscheln die Mädchen. Wendla fühlt sich von ihm angezogen und nicht nur das, sie sehnt sich, Schmerzen von ihm zugefügt zu bekommen. Ihre Mutter hat sie aus Scham nicht aufgeklärt und so weiß Wendla nicht, was sie mit Melchior tut...
Und Moritz weiß nicht weiter: Seine Versetzung in die nächste Klasse ist ungewiss; aus Angst vor dem Vater will er auswandern, doch dazu fehlt ihm das Geld.
Den Jugendlichen in Frühlings Erwachen wird auf ihrer Suche nach den Antworten jede Hilfe vorenthalten - mit verheerenden Folgen: Sie entdecken ihre Körper, Sehnsüchte und Lüste selbst.
Die jugendlichen Hauptfiguren kämpfen um Anerkennung und Verständnis:
In Rock-Songs brechen sie aus der verklemmten reglementierten Welt des 19. Jahrhunderts und der Sprache Frank Wedekinds aus, auf dessen Drama Frühlings Erwachen das Textbuch basiert. Doch die Erwachsenen verstehen sie nicht, mit tragischen Folgen...
Das Musical Frühlings Erwachen ist nach Rent von Jonathan Larson die zweite Koproduktion der Theaterakademie August Everding und dem Deutschen Theater München.
Merlin oder das wüste Land
von Tankred Dorst / Ursula Ehler
Premiere: 17. Juni 2011
Metropoltheater München
Regie: Jochen Schölch
Ausstattung: Christl Wein
Licht: Benjamin Schmidt
Dramaturgie: Katharina Winter, Katrin Gellrich
Mit: Sebastian Baumgart, Heiner Bomhard, Sarah Grunert, Ines Hollinger, Kevin Körber, Patrick Nellessen, James Newton, Maria Weidner, Rasmus Max Wirth
Merlin ist Zauberer, Magier, Scharlatan und Moralist. Er wird zum geheimen Inszenator blutiger Ritterschlachten und schaurig-schöner Romanzen in einer Welt, die ein fabelhaftes Mittelalter neben dem 19. und 20. Jahrhundert aufleben lässt. In den Szenen entstehen Bilder aus verschiedenen historischen Zeiten, die ineinander verwoben werden, Geschichten, Märchen, Liebe, Zank, Eifersucht, die die Vergangenheit und Gegenwart, Vorzeit und Zukunft durchdringen.
Merlins teuflischer Vater trägt ihm auf, die Menschen zum Bösen zu verführen. Merlin widersetzt sich und will mit der Tafelrunde des Königs Artus eine gerechte Gesellschaft in einer friedvollen Welt verwirklichen.
Wie in allen Jahrhunderten zuvor, zeichnet sich auch im 21. Jahrhundert das gnadenlose Scheitern dieser Utopie ab – wenn auch heute in einer bisher ungekannten Globalität. So scheitert auch Merlins Utopie an der Wirklichkeit und endet in einem apokalyptischen Inferno, im "wüsten Land".
Dorst zeigt in seinem Epos die Mythen des Mittelalters um Artus und Lancelot, Merlin und Parzival als den Entwurf einer neuen und gerechten Weltordnung. Phantasmagorien und Imaginationen, Clownesken und Spektakel, unpathetische Sprache und Zitatfetzen aus der europäischen Literatur ergeben eine Montage aus Mittelalter und Moderne.
Versprochen, Froschkönig, versprochen!
Familienmusiktheater in drei Bildern
Musik von Manuela Kerer, Gerhard Müller-Hornbach, Johannes X. Schachtner
Libretto von Birgit Müller-Wieland
Im Rahmen des 11. internationalen A•DEvantgarde Festival "WHAT CRISIS?"
Uraufführung
Premiere: 11. Juni 2011
Musikalische Leitung: Ulrich Nicolai
Inszenierung: Igor Pison
Bühne und Kostüme: Franziska Boos, Maximilian Lindner
Dramaturgie: Nikolaus Witty
Arcis-Ensemble
Mit: Florian Drexel, Katharina Preuß, Bonko Karadjov, Frauke Burg, Bettina Ullrich, Dorothea Spilger
Nach Rotkäppchen und Schneewittchen nimmt sich das A•DEvantgarde-Festival wieder einen Grimm’schen Märchenklassiker für seine Familienopernproduktion vor: Den Froschkönig. Hier dreht sich alles ums Versprechen – versprochen wird viel und gerne und nicht immer werden die zahlreichen Versprechen gehalten. Manche werden einfach vergessen, vor anderen wird davongelaufen und bei einigen muss ein Machtwort gesprochen werden. Die Familienmusiktheaterproduktionen haben bei A•DEvantgarde Tradition, seit 2003 sind sie – mit großem Erfolg bei Eltern und Kindern – Bestandteil jedes Festivals.
Auch beim Froschkönig werden die drei stilistisch höchst unterschiedlichen Komponisten Manuela Kerer, Gerhard Müller-Hornbach und Johannes X. Schachtner nicht einer falsch verstandenen Kindgerechtheit musikalisch stattgegeben, sondern das "Publikum von morgen" ernst nehmen, bezaubern, amüsieren und herausfordern. So wie der Regisseur Igor Pison und die Librettistin Birgit Müller-Wieland, denen der hohe Bekanntheitsgrad des Märchens Spielraum für perspektivischen Wechsel, Neu- und Umdeutungen bietet – wissen Sie etwa, was die Prinzessin am meisten liebt, der Prinz ist es nicht…
Didone abbandonata
Dramma per musica in tre atti von Johann Adolph Hasse
Libretto Pietro Metastasio
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Premiere: 21. Mai 2011
Großes Haus im Prinzregententheater
Musikalische Leitung: Michael Hofstetter
Inszenierung: Balázs Kovalik
Bühne: Csaba Antal
Kostüme: Angelika Höckner
Dramaturgie: Isabelle Kranabetter
Hofkapelle München
Mit: Theresa Holzhauser, Magdalena Hinterdobler, Valer Barna-Sabadus, Maria Celeng, Andreas Burkhart, Flavio Ferri-Benedetti
Mit Pietro Metastasios La Didone abbandonata in der Vertonung Johann Adolph Hasses präsentiert die Theaterakademie August Everding eine veritable Opernausgrabung - uraufgeführt 1742 und zuletzt gespielt im Jahre 1770, wurde das Dramma per musica eigens für diese Produktion neu editiert.
Die Episode aus Virgils Aeneis, in welcher der trojanische Krieger Aeneas und die karthagische Königin Dido zusammenfinden, er sie aber schließlich – um seiner Bestimmung zu folgen und Rom zu gründen – zurücklässt, gehört zu den beliebtesten Opernstoffen des Barock. Getreu der virgilschen Vorlage ist Metastasios Libretto allerdings eines der seltenen Exemplare der frühen Opera seria, das nicht mit einem glücklichen Ende, dem konventionellen lieto fine, schließt.
So großer Beliebtheit sich die Gattung der Opera seria auch erfreute und so viele Komponisten sich auch mit ihr beschäftigt haben, so rasch und unwiderruflich gerieten diese und ihre Werke auch wieder in Vergessenheit. Johann Adolph Hasse, von dem noch über 600 handschriftliche Opernpartituren existieren, ist als der wohl erfolgreichste Komponist der mittleren Jahrzehnte des 18. Jahrhunderts anzusehen.
Didone ist eine mehrfach Verlassene: Die Verlassenheit steht am Anfang und am Ende ihrer Begegnung mit Enea. Zurückgelassen von ihrem ersten, im Krieg gefallenen Geliebten, wird Didone in der Beziehung zu Enea wiederum von der Angst vor dem Verlassenwerden befallen.
So exerziert die Königin Karthagos ihre Macht auch fast ausschließlich in der Liebe - in immer hysterischer werdenden Verhandlungen versucht sie Enea zum Bleiben zu überreden, zu erweichen, zu erpressen.
Am Ende muss mit Karthago auch das mühevoll aufrecht erhaltene Luftschloss ihrer Liebesbeziehung einstürzen.
Amore non soffre opposizioni
Liebe duldet keinen Widerstand
Opera giocosa von Johann Simon Mayr (Uraufführung 1810)
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Premiere: 13. Mai 2011
Stadttheater Neuburg an der Donau
Musikalische Leitung: Franz Hauk
Regie: Lena Kupatz
Bühne/Kostüm: Agathe MacQueen
Dramaturgie: Karoline Wernicke
Regieassistenz/Dramaturgie: Stefanie Fischer
Bühnen-/Kostümassistenz: Aniek Hain
Mit: Giulio Alvise Caselli, Richard Resch, Monika Lichtenegger, Philipp Gaiser, Laura Faig, Joseph Zwink,
Orchester: East-West European Chamber Orchestra
Hat ein beschriebenes Blatt Papier die Macht, zwei Menschen lebenslang aneinander zu binden? Oder einen Keil von Missverständnis, Zweifel und Verachtung zwischen sie zu treiben? Haben die größten Träume und Wünsche auf einem Bogen Briefpapier Platz? Wieviel Bögen braucht der Ausdruck wahrer Liebe und Leidenschaft? Braucht Leidenschaft Begrenzung? Kann ein Blatt Papier diese Grenze sein?
Allein auf papiernem Fundament steht das lukrative Geschäft Policarpos und Argantes. Die beiden Väter haben die vorteilhafte Heirat ihrer Kinder beschlossen und wollen nun im Hause Policarpos die Ehe vertraglich besiegeln. Gelmina sieht ihren größten Traum wahr werden: endlich Braut sein! Allein der Bräutigam Ernesto zeigt sich verstimmt und wenig euphorisch. Noch immer quälen ihn Gedanken an seine einstige Geliebte, die ihm erst kürzlich ihre Untreue handschriftlich mitteilte. Auf diese schmerzliche Eröffnung hin gab er dem Drängen seines Vaters nach, die Vernunftehe mit Gelmina einzugehen. Doch Fassungslosigkeit und Wehmut über die verlorene Liebe nagen an ihm und lassen ihn mit der bevorstehenden Hochzeit hadern.
Umso schneller muss die Ehe endlich geschlossen werden. Eine diffuse Angst und latente Unbehaglichkeit drängen die Väter zur Eile, als sitze ihnen der Teufel im Nacken. Dieser trägt einen weiblichen Namen: Elmira! Die Geliebte Ernestos könnte die glücklose Hochzeit im letzten Moment boykottieren, die wahre Liebe die schnöden Ehepapiere in alle Winde wehen. Doch der ungebetene Gast wirkt bereits unerkannt im Hause Policarpos: Die Zofe Zefirina, ebenfalls an einem untreuen Geliebten leidend, scheint nicht die zu sein, für die sie sich ausgibt. In Argantes Diener Martorello hat sie zudem einen Mitstreiter im Kampf für die Liebe gewonnen. Eine schuldvolle Lüge gilt es aufzudecken, die widerständigen Väter zu erweichen.
Johann Simon Mayrs opera giocosa um die tugendhafte Liebe, die jedem Widerstand trotzt, wurde im Karneval 1810 im Teatro S. Moisè uraufgeführt und seitdem nicht mehr gespielt. Als kompositorisches Experimentierfeld und stilistische Spielwiese liegt ihr Reiz in der Ungezwungenheit und im Reichtum der musikalischen Form.
EigenArten: Malinche
Ein Projekt von Fake(to)Pretend: Daphne Ebner, Benno Heisel und Simone Niehoff
Uraufführung
Premiere: 12. Mai 2011
Akademietheater Ost
Text und Konzept: Benno Heisel, Daphne Ebner, Simone Niehoff
Regie: Daphne Ebner
Choreographie und Musik: Benno Heisel
Dramaturgie und Bildkonzeption: Simone Niehoff
Bühne und Kostüm: Stefan Britze
Maske: Alisza Pfeifer, Bianca Bättig
Mit: Benno Heisel, Jaime Villalba, Nahuel Häfliger
Malinche von Fake(to)Pretend entwickelt im Stil eines politischen Essaytheaters neue Formen des Dokumentarischen im Grenzbereich zwischen Fakten und Fiktion. Malinche beleuchtet die Geschichte der Eroberung Mexikos mit dem Fokus auf ihre vielleicht bemerkenswerteste Randfigur neu.
Malinche ist die Übersetzerin und Geliebte des spanischen Konquistadoren Hernán Cortés. Ihre Biografie macht sie zur mehrsprachigen Vermittlerin zwischen den Kulturen: Von einem aztekischen Stamm wird sie Majas übergeben und von diesen wiederum Cortés geschenkt. Sie wird als Vorreiterin der Globalisierung gefeiert, aber auch als Volksverräterin gehasst, die es den Spaniern erst möglich gemacht hat, Mexiko zu erobern. "Malinche" wird heute in ganz Mittelamerika als gängiges Schimpfwort verwendet.
Um Malinches Rolle als Übersetzerin erfahrbar zu machen, spielt Fake(to)Pretend mit deutsch-spanischer Zweisprachigkeit und vielfältigen Übersetzungsverfahren. Bild- und Schriftprojektionen interagieren mit den Schauspielerkörpern und erzeugen Überschreibungen und Übertragungen zwischen Sprache, Projektionen und Körperlichkeit. Der essayistische Ansatz der Produktion erlaubt es, die Symbolfigur Malinche im ständigen Perspektivwechsel in all ihrer Widersprüchlichkeit auf der Bühne aufscheinen zu lassen.
Das junge Team der Produktion besteht aus Studierenden der Theaterakademie August Everding und ihrer Kooperationspartner. Die Initiatoren von Malinche, Benno Heisel, Daphne Ebner und Simone Niehoff, sind Teil der freien Gruppe Fake(to)Pretend, die sich Anfang 2011 in München gegründet hat. Für die Produktion Malinche arbeiten sie mit dem Bühnenbildner Stefan Britze, der auch als freier Künstler und Musiker aktiv ist und seine Arbeiten zuletzt auf dem BASSart Festival 2010 zeigte, dem Schauspiel-Absolventen Nahuel Häfliger, dem Pantomimen und Performer Jaime Villalba und weiteren Gästen zusammen.
Nestbeschmutzung
Ein Dokumentartheaterprojekt von Fake(to)Pretend
Premiere: 26. April 2011
Reaktorhalle
Konzept: Raphael Dwinger und Tobias Ginsburg'
Regie: Tobias Ginsburg
Bühne: Jil Bertermann, Eva Veronica Born
Dramaturgie: Ute Gröbel, Raphael Mühlhölzer
Mit: Andreas Haun, Matthias Renger, Anton Schneider, Léonie Thelen
Raphael Dwinger, ein junger Schauspieler aus München, wird zum
Nestbeschmutzer. Gemeinsam mit dem Regisseur Tobias Ginsburg begibt er sich in die Abgründe deutscher Familiengeschichte: Sein Großvater Edwin Erich Dwinger war Kriegsgefangener im ersten Weltkrieg, Bestsellerautor im Dritten Reich und Propagandaschriftsteller von Goebbels und Himmlers Gnaden. Nach 1945 machte er sich selbst zum Antifaschisten, zum Widerständler. Er gilt als Mitläufer, zum Teil bis heute. Sein Ruhm ist noch nicht völlig verblasst, er lebt weiter in den Familienanekdoten.
Anderthalb Jahre arbeiten Raphael und sein jüdischer Freund Tobias über
Edwin Erich Dwinger, über Schuld und Verantwortung, Täter- und Opferschaft in der eigenen Familie. Im Spannungsfeld zwischen historischer Wahrheit und privater Erinnerung ist das Vermächtnis des Großvaters gleichermaßen Last wie Faszinosum. Aus den Ergebnissen dieser Recherche – mehreren hundert Stunden Interviews, NS-Literatur und anderem historischen Bild- und Textmaterial – entsteht ein dokumentarischer Theaterabend.
Der Dwinger-Komplex wirft dabei ein Schlaglicht auf eine Vergangenheit, die alles andere als vergangen ist und eine Gegenwart, die damit nach wie vor zu kämpfen hat.
tier. man wird doch bitte unterschicht
Theaterstück von Ewald Palmetshofer
Premiere: 12. April 2011
Akademietheater
Inszenierung: Mario Andersen
Bühne: Jörg Brombacher
Kostüm: Adriana Taratufolo
Choreographie: Katja Wachter
Musik: Martin Lutz
Dramaturgie: Matthias Döpke
Mit: Agnes Kiyomi Decker, Sebastian Fritz, Lilly Gropper, Genija Rykova, Georg Stephan, Fabian Stromberger, Benedikt Zimmermann
Ein kleiner Ort im Nirgendwo. Man kennt sich seit der Schulzeit und trifft sich jeden Abend in der gleichen Kneipe. Denn schließlich "gibt’s hier leider sonst nix, wo man saufen könnt". Reinhard ist der Sohn des ehemaligen Schuldirektors. Er kommt nur noch selten und widerwillig aus der Stadt, um seinen Vater zu besuchen. Erika hingegen ist nie weg gegangen, obwohl das ganze Dorf einst Mitwisser ihrer Peinigung war. Seitdem "überwintert" sie in dieser Dorfgemeinschaft "und wartet bis die Zukunft eine Wärme bringt".
Ewald Palmetshofers neuestes Stück erzählt eine Geschichte, die in den "Randbezirken des Sozialen" stattfindet. Gleichzeitig beschreibt es dort eine orientierungslos gewordene Gegenwart. Formal wie inhaltlich werden Elemente des Sozialdramas und der antiken Tragödie miteinander verwoben. Sprache wird jedoch zu einer Kunstform an sich. Anhand der Sprache wechseln die Figuren ihre jeweiligen Funktionen und Gruppierungen. Allein die Protagonistin Erika, deren Leben sich auf einem Kindheitstrauma gründet, führt einen permanenten Kampf gegen das Tier in ihr, die eigene Sprachlosigkeit.
Konjunktur
Annäherung an einen Arbeitsmikrokosmos
Collage von Igor Pison
Uraufführung
Premiere: 11. März 2011
Akademietheater
Musikalische Leitung: Tobias Peschanel
Inszenierung: Igor Pison
Bühne und Kostüm: Franzi Boos
Maske: Annika Rahner und Elena Ullmann
Dramaturgie: Benedikt I. Stampfli
Mit: Marius Borghoff, Saskia Dreyer, Jan Nahuel Häfliger, Karsten Kenzel, Josephine Köhler, Philipp Lind, Bettina Ullrich u.a.
Konjunktur setzt sich mit dem Ort und Begriff des "Call-Centers" auseinander, mit Menschen, die sich an ihrem Arbeitsplatz professionell mit kommunikativen Prozessen befassen. Sie sind dort höchstem Druck und extremer Kontrolle ausgesetzt. Wie sich der einzelne im Großraumbüro mit seinen Gesprächspartnern am Telefon, seinen Kolleginnen und Kollegen und seinen Vorgesetzten arrangiert, wie die unterschiedlichen kommunikativen Situationen gestaltet werden, welchen Zwängen die Kommunikation ausgesetzt ist, das versucht Konjunktur in Sprache und Musik aus ungewöhnlicher Perspektive erfahrbar zu machen.
Du bist in Ordnung, Charlie Brown!
Nach dem Comic Strip Peanuts von Charles M. Schulz
Buch, Musik und Gesangstexte von Clark Gesner
Zusätzliche Dialoge von Michael Mayer
Zusätzliche Musik und Gesangstexte von Andrew Lippa
Deutsch von Nicholas Hause
Zusätzliche Übersetzungen von Christian Struppeck
Premiere: 24. Februar 2011
Akademiestudio
Inszenierung: Malte C. Lachmann
Musikalische Leitung: Dean Wilmington
Choreografie: Daniel Feik
Kostümbild: Marie Martens
Mit: Jannik Harneit, Dustin Smailes, Kathrin Hanak, Gero Wendorff, Denis Rudisch, Charlotte Thompson
Du bist in Ordnung, CHARLIE BROWN! – ein Tag im Leben der berühmten Peanuts: Die kleinen Katastrophen des Alltags von Charlie Brown, Snoopy, Lucy und Co. liefern den Stoff für Clark Gesners hinreißendes Musical. Hier wird ein Napf voll Hundefutter zum staatstragenden Event und ein Erdnussbuttersandwich entscheidet über Erfolg und Versagen. Clark Gesners Musik zeichnet die Comicfiguren von Charles M. Schulz, die dieses Jahr ihren 60. Geburtstag feiern, mal jazzig, mal kabarettistisch. Die Philosophie der kleinen Dinge steht in der Inszenierung von Malte C. Lachmann im Vordergrund, denn wenn es nicht in Zeiten von Wirtschaftskrise und Umweltkatastrophen nötig ist zu sagen "Glücklich sein heißt: zwei Sorten Eiskreme!", wann dann? Dabei ist dieses Musical kein Kinderstück, sondern ein Stück über die Kindereien des Erwachsenenlebens.
Abu Hassan
Singspiel in einem Akt von Carl Maria von Weber
Libretto von Franz Carl Hiemer
Nach einem Märchen aus 1001 Nacht
Premiere: 12. Februar 2011
Akademietheater
Musikalische Leitung: Tobias Peschanel
Inszenierung: Malte C. Lachmann
Bühne: Jana Schützendübel
Kostüm: Julian Eicke
Dramaturgie: Valeska Stern
Orchester: Kleines Akademisches Spiel
Mit: Richard Resch, Laura Faig, Thomas Stimmel, Heiner Bomhard, Sebastian Baumgart
Will man gut leben, braucht man Geld. Hat man Geld, will man mehr. Hat man keins mehr, muss eine Idee her. Das kann anstrengend sein, aber auch sehr unterhaltsam. Solange man einen genialen Einfall hat, ist es unterhaltsam. Stellt sich der Einfall als Reinfall heraus, wird es anstrengend. Will man sich aus der prekären Situation wieder herauswinden, wird es für einen selbst anstrengend – für alle anderen unterhaltsam.
Abu Hassan lebt als Günstling des Kalifen in Saus und Braus – doch nur "solange der Vorrat reicht". Wie alles Irdische findet auch sein Vermögen irgendwann ein Ende. Um sich und seiner Frau Fatime den gewohnten Lebensstandard zu erhalten, kommt Abu Hassan eine ungewöhnliche Idee: Beide stellen sich tot, während der jeweils andere dem Kalifen und seiner Gattin die Nachricht des schrecklichen Verlusts überbringt. Damit erhalten sie, wie es der Tradition gebührt, Geld für die Beerdigung des Ehepartners. Doch immer wieder zeigt sich: Lügen haben kurze Beine. Der Schwindel droht aufzufliegen. An dieser Stelle helfen nur noch der Einsatz von allem verfügbaren Charme, eine große Portion Glück und die Inszenierung seiner selbst als Opfer.
Das frühe, vielen unbekannte Singspiel des vor allem durch den Freischütz bekannten Carl Maria von Weber, entführt den Zuschauer in die märchenhafte Sphäre der Türkenopern. Dabei erinnert das osmanische Kolorit der Musik an die literarische Vorlage – einem Märchen aus 1001 Nacht. Dort versucht die junge Scheherazade, den grausamen Herrscher so lange in den Bann ihrer Geschichten zu ziehen, bis er sie nicht mehr enden lassen will. Um am nächsten Tag nicht, wie die vielen Unglücklichen vor ihr, geköpft zu werden, fesselt sie den König mit der schillernden Welt Ali Babas, Aladins und Abu Hassans. Auf ähnliche Weise entspringt auch die Opernhandlung der Phantasie des Menschen, gewinnt an Macht und Faszination und droht alsbald die allzu unscheinbare Realität einzunehmen.
Street Scene
Eine Amerikanische Oper in zwei Akten von Kurt Weill
Libretto von Elmer Rice und Langston Hughes
Premiere: 11. Februar 2011
Großes Haus im Prinzregententheater
Musikalische Leitung: Ulf Schirmer
Inszenierung: Gil Mehmert
Choreographie: Ramses Sigl
Bühne: Heike Meixner
Kostüme: Steffi Bruhn
Dramaturgie: Johanna Mangold
Münchner Rundfunkorchester
Mit: Nam Young Kim, Peter Cismarescu, Kathrin Filip, Mauro Peter, Anna-Maria Thoma, Fabrice Alibert, Konstanze Preuss, Bonko Karadjov, Daiva Gedvilaite, Johannes Stermann, Saskia Dreyer, Anja Haeseli
Flirrende Hitze an einem heißen Sommertag. Ein einfaches Mietshaus in einem schmutzigen und ärmlichen New Yorker Stadtbezirk. Um die engen und stickigen Zimmer ihrer Wohnungen zu meiden, entfliehen die Hausbewohner auf die Straße und beginnen zu tratschen: Street Scene.
Street Scene ist eine Amerikanische Oper von Kurt Weill (Musik), Elmer Rice (Text) und Langston Hughes (Song-Dichter) und wurde 1947 am New Yorker Broadway uraufgeführt. Street Scene steht gewissermaßen am Höhepunkt von Weills musikdramatischen Schaffen in den USA, in die er 1935 aufgrund der politischen Bedingungen aus Deutschland immigrierte. Aber nicht nur innerhalb von Weills Schaffen in den USA, sondern auch in der amerikanischen Musical- und Operngeschichte besetzt dieses in der Gershwin-Tradition stehende Werk eine einzigartige Position. Durch seine künstlerische Vitalität und Innovation lässt es den regulären Broadwaystandart eines kommerziellen Theaters weit hinter sich.
Im Mittelpunkt der Handlung steht Anna Maurrant, die aus Enttäuschung über ihr unerfüllt gebliebenes Leben und ihre Ehe mit Frank Maurrant heimlich eine Affäre beginnt. Hinter diesem individuell gezeichneten Porträt einer tragisch endenden Dreiecksbeziehung spielen sich die Schicksale der übrigen Figuren ab. Liebe, Freundschaft und Hoffnung, aber auch Eifersucht, Vorurteile und die Hoffnungslosigkeit des harten Lebens in den Straßen New Yorks verknüpfen die ethnisch unterschiedlichen Figuren untereinander.
Street Scene ist dramaturgisch wie musikalisch als eine Melting-Pot-Opera zu beschreiben: So vielfältig wie die Nationalitäten der Figuren, so vielfältig sind die musikalischen Stile und Formen, die Kurt Weill für seine Komposition verwendet. Die verschiedenen künstlerischen Ausdrucksformen äußern sich in opernhaft-dramatischen Szenen, lyrisch-poetischen Abschnitten sowie in populären Jazz- und Bluesklängen. Im Februar 2011 wird der Regisseur Gil Mehmert Street Scene als eine studiengangübergreifende Produktion unter der musikalischen Leitung von Ulf Schirmer auf die Bühne des Prinzregententheaters bringen, in der die Studenten der Studiengänge Musiktheater, Musical und Schauspiel gleichermaßen integriert sind.
Absolventenvorsingen 2010
30. November 2010
Großes Haus im Prinzregententheater
Mit: Benjamin Appl, Andreas Burkhart, Beong Hoon Chang, Sybille Diethelm, Elvira Hasanagic, Magdalena Hinterdobler, Nam Young Kim, Eun Kyong Lim, Ines Reinhardt, Sayaka Shigeshima, Anna Stylianaki, Hanako Takahashi
Die Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs Musiktheater/Operngesang der Theaterakademie August Everding und der Hochschule für Musik und Theater München präsentieren sich.
Herbstkonzert: Tragedy tomorrow, comedy tonight
Mit Songs & Ensembles von Cole Porter & Stephen Sondheim
Premiere: 30. November 2010
Akademietheater
Musikalische Leitung: Philip Tillotson, Dean Wilmington
Szenische Einrichtung: Kathrin Ackermann
Choreografie: Ramses Sigl, Michael Schmieder, Heike Schoch, Artur Faiss
Kostüme und Bühnenausstattung: Dieter Eisenmann
Licht: Peter Platz
Maske: Bachelor-Studiengang Maskenbild (Leitung: Verena Effenberg)
Mit: Julia Hiemer, Sybille Lambrich, Laura Luppino, Steffi Pütz, Corinne Steudler, Christian Fröhlich, Jannik Harneit, Sascha Luder, Kathrin Hanak, Julia Klemm, Birgit Reutter, Eve Rades, Charlotte Thompson, Vladimir Korneev, Denis Rudisch, Dustin Smailes, Gero Wendorff
Was ihr wollt
Komödie von William Shakespeare
Deutsch von Angela Schanelec
Premiere: 27. November 2010
Reaktorhalle
Regie: Lena Kupatz
Ausstattung: Agathe MacQueen
Dramaturgie: Laura Ellersdorfer
Mit: Alexander Vogt, Sarah Grunert, James Newton, Rasmus Max Wirth, Ines Hollinger, Maria Weidner, Kevin Körber, Patrick Mayer, Sebastian Baumgart, Heiner Bomhard
Illyrien – Insel der Liebestollen, Wahnsinnigen und Feierlustigen. Liebe, Party und Spaß stehen hier an oberster Stelle. Herzog Orsino vergeht vor Sehnsucht nach Olivia, aber die Gräfin zeigt ihm die kalte Schulter. Durch Zufall auf Orsinos Party gestrandet, gewinnt das junge Mädchen Viola, verkleidet als Mann, sogleich dessen Vertrauen und wird geschickt, um Olivias Herz für den Herzog zu erringen. Dabei verliebt sich die Angebetete Hals über Kopf in den Liebesboten. Allerdings hat Viola selbst ihr Herz längst an Orsino verloren. Zu aller Verwirrung erscheint auch noch Violas Zwillingsbruder Sebastian. Im sich verselbstständigenden Verwechslungsspiel werden die Liebenden selbst, Geschlechtszuordnungen und Identitätskonzepte durcheinander gewirbelt, bis die Figuren an die Grenzen ihres Verstandes geraten.
Was ihr wollt ist Shakespeares letzte und musikalischste Komödie vor der Entstehung der Tragödien: das heiter-unbeschwerte Liebeswirrwarr Illyriens zeigt Risse an der Oberfläche. Feierlust und Liebeseuphorien fungieren als Drogen, um seelische Abgründe zu betäuben. Doch was passiert, wenn die Party aufhört und man auf sich selbst zurückgeworfen ist? Einsamkeit, Verlorenheit und Angst drohen hervorzubrechen und die Figuren zu übermannen. Zum Glück winkt da schon ein neues Liebesabenteuer und steht der Sekt für die nächste berauschende Feier bereit.
Chile 1991, kurz nach der Wiederherstellung der Demokratie. Drei Menschen stehen einander gegenüber. Paulina, die als ehemalige politische Gefangene noch immer an den Folgen der Folter leidet, Gerardo, Paulinas Ehemann, der soeben in die Kommission zur Aufklärung der Verbrechen des Regimes gewählt wurde, und Roberto, der freundliche, feinsinnige Arzt, in dem Paulina ihren Peiniger aufgrund seiner Stimme wieder zu erkennen glaubt. Was für die beiden Männer als ein lockeres Gespräch über Vergangenheitsbewältigung begann, wird, als Paulina Roberto überwältigt und fesselt, plötzlich zur persönlichen Auseinandersetzung mit den erlittenen Gräueltaten. In der Umkehrung der Machtverhältnisse spielt Paulina die Ereignisse der Vergangenheit noch einmal durch. Sie versucht damit gewaltsam zu erzwingen, was ihr die offizielle Rechtsprechung nicht bieten kann: Ein umfassendes Geständnis des Täters. Dabei brechen nie verheilte Wunden wieder auf. Erinnerungen werden wieder lebendig. Paulina fängt an zu rekonstruieren, Satz für Satz, Ton für Ton. Sie ringt immer wieder aufs Neue um und mit der Vergangenheit.
Das Stück Der Tod und das Mädchen entstand 1991, kurz nach der Wiederherstellung der Demokratie in Chile. Der Autor Ariel Dorfman greift darin die erste öffentliche Debatte nach dem Umgang mit den Verbrechen und die Frage nach Vergangenheitsbewältigung auf.
Le nozze di figaro
Commedia per musica in vier Akten von Wolfgang Amadeus Mozart
Libretto von Lorenzo Da Ponte
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Premiere: 12. November 2010
Großes Haus im Prinzregententheater
Musikalische Leitung: Alexander Liebreich
Inszenierung: Ingo Kerkhof
Bühne: Anne Neuser
Kostüme: Stephan von Wedel
Dramaturgie: Carsten Deutschmann
Choreographie: Michael Schmieder
Choreinstudierung: Martin Wettges
Münchener Kammerorchester
Mit: Christian Eberl, Anna Stylianaki, Michael Kranebitter, Maria Pitsch, Ines K. Reinhardt, Eun-Kyong Lim, Johannes Bernard Stermann, Marc Megele, Kathrin Filip
Susanna und Figaro wollen heiraten. Dazu benötigen sie die Einwilligung des Grafen, ihres Dienstherren. Dieser hat jedoch selbst ein Auge auf die Braut geworfen und setzt alles daran, die Hochzeit zu verhindern. Auf den Bräutigam wiederum erhebt Marcellina Anspruch, die noch eine alte Rechnung zu begleichen hat. Und schließlich ist da der pubertierende Page Cherubino, dessen glühende Verliebtheit bei weitem nicht nur auf die von ihrem Gatten vernachlässigte Gräfin abzielt. Angetrieben von der Macht des Eros entsteht ein Spiel aus Verwirrungen und Intrigen, bei dem bald jeder der Beteiligten den Überblick verliert.
Als eine 'fast neue Art des Schauspiels' bezeichnete Lorenzo da Ponte das Stück, dessen Libretto er nach der Vorlage von Beaumarchais’ skandalträchtiger Komödie La folle journée ou le marriage de Figaro (UA 1784) verfasst hatte. Deren Pariser Uraufführung war aufgrund ihrer die Ständehierarchie in Frage stellenden politischen Brisanz drei Jahre lang hinausgezögert worden, in Wien wurde die bissige Gesellschaftssatire nur zum Druck, nicht aber zur Aufführung zugelassen.
Durch den Facettenreichtum der gegenwartsnahen Figuren sowie die Komplexität der Handlung inspiriert, schuf Mozart eine musikalische Charakterkomödie (Uraufführung 1786), die hinsichtlich der psychologischen Durchdringung ihrer Figuren sowie der Präzision in der Darstellung der sich durchkreuzenden Aktionen und überschlagenden Ereignisse alles im Genre der opera buffa bisher Dagewesene in den Schatten stellte.
Absolventenvorsprechen 2010
7. November 2010
Akademietheater
Der Abschlussjahrgang des Studiengangs Schauspiel der Theaterakademie August Everding / Hochschule für Musik und Theater München stellt sich mit einem szenischen Programm vor.
Mit: Peri Baumeister, Marius Borghoff, Claudia Carus, Nahuel Häfliger, Rudi-Julian Hindenburg, Josephine Köhler, Philipp Lind, Matthias Renger, Sophie Rogall, Lea Marlen Woitack